Schülerzeitung der Leopold Sonnemann Realschule
  Poker – Das modische Glücksspiel
 
Das einst als Glücksspiel zwielichtiger Gestalten verschrieene Kartenspiel avancierte in den letzten Monaten zu einer der beliebtesten „Trendsportar­ten" in Deutschland.
Gepokert wird mit dem französischen Blatt von 52 Karten. Mit Hilfe von fünf Karten bildet sich jeder Spieler eine Hand. Dabei werden ohne Wissen um die Hand der Gegner Chips auf die Gewinnchancen der eigenen Hand gesetzt. Die Chips fallen schließ­lich demjenigen Spieler mit der stärksten Hand zu oder dem einzig Übriggebliebenen, wenn alle ande­ren Spieler nicht bereit sind, bei dem von ihm vorgelegten Einsatz mitzugehen. Somit wird die Möglichkeit er­öffnet zu bluffen, also auch mit schwachen Karten zu gewinnen. Das Ziel im Poker ist es, möglicht viele Chips von anderen Spielern zu gewinnen. Je nach Spielvariante bildet sich eine Hand entweder durch Karten, die den Spielern verdeckt ausgeteilt werden (Draw Poker), den Spielern teils verdeckt und teils offen ausgeteilt werden (Stud Poker) oder den Spie­lern teils verdeckt und teils offen durch sogenannte Gemeinschaftskarten ausgeteilt werden (Hold'em Poker). Ebenfalls abhängig von der Spielvariante ist, ob entweder die beste (high) oder die schlechteste Hand (low) gewinnt und wie groß die maximale und bevorzugte Spieleranzahl ist.
Zu den populärsten Pokervarianten gehört ohne Zweifel die Texas Hold'em-Variante. Sie zählt als strategisch anspruchvollstes und vielseitiges Spiel, obwohl die Regeln zunächst relativ simpel erschei­nen. Der Ablauf des Spieles ist folgendermaßen aufgebaut:


Jeder Spieler erhält zwei verdeckte Karten, die nur er sehen sollte.
Drei Karten werden sichtbar für alle Mit­spieler auf den Tisch ausgeteilt.
Eine vierte Karte wird sichtbar für alle Mit­spieler auf den Tisch gelegt.
Zum Schluss wird noch eine fünfte Karte sichtbar für alle ausgeteilt.


Diese fünf Karten, welche für alle Spieler of­fen der Reihenfolge nach auf den Tisch ausgeteilt werden, bezeichnet man als „Gemeinschaftskarten" oder auch auf englisch „Community Cards". Es besteht die Möglichkeit, nach jedem der oben genannten vier Schritte zu setzen. Das Hauptziel eines jeden Spielers besteht darin, aus seinen bei­den Hole Cards und den Community Cards das für sich beste Blatt zu bilden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass aus den sieben Karten (zwei Hole Cards, fünf Community Cards) nur die fünf besten die eigene Hand bilden dürfen. Dabei ist es egal, ob die Spieler Karten aus der eigenen Hand oder nur Gemeinschaftskarten, die von allen Mitspielern genutzt werden können, verwenden.
Kombinationsmöglichkeiten der Hole Cards und Community Cards, nach ihrer Wertigkeit auf­steigend sortiert, findet ihr leicht im Internet (Wenn nicht, könnt ihr euch ruhig an mich wenden  J ).


Wurde in einem Spiel noch nicht geboten, hat man folgende Möglichkeiten:

Man bietet und setzt einen Geldbetrag, meist in Form von Spielchips, in den Gesamtpot.
Man schiebt, spielt also ohne zu setzen weiter.
Wenn schon geboten wurde:
Man geht das bisherige Gebot nicht mit und steigt aus.
Man geht das bisherige Gebot mit und bleibt somit weiter im Spiel.
Man erhöht das bisherige Gebot noch ein­mal. Nun müssen die anderen Mitspieler über Ihren Einsatz entscheiden.


Sind alle Community Cards verteilt, haben die Spieler die letzte Möglichkeit, noch einmal zu bie­ten. Falls nach dieser Bietrunde noch mehr als ein Spieler übrig ist, kommt es zum Showdown und die Karten werden den Mitspielern gezeigt. Nun gewinnt derjenige mit der nach Wertigkeit besten Hand den gesamten Pot. Bei einem Gleichstand teilen sich die Spieler den Pot. Dieser wird auch Split Pot genannt
Warum steigt man nicht einfach aus allen Spielen aus, wartet auf zwei Asse und gewinnt viel Geld? Um diese „Spieltaktik" zu verhindern und ein attrak­tiveres Spiel zu ermöglichen, wurden die sogenann­ten Blinds eingeführt. Diese sind ein quasi blinder Einsatz, welchen jeder Spieler in regelmäßigen Abständen bringen muss, bevor er seine beiden Hole Cards gesehen hat. Zu Beginn einer Runde muss immer der Spieler, der nach dem Kartengeber bzw. Dealer sitzt, den „Small Blind" aufbringen. Der im Uhrzeigersinn folgende Spieler muss den „Big Blind" setzen, der doppelt so viel Wert ist wie der „Small Blind“. Die Beträge der Blinds variieren von Spieltisch zu Spieltisch und werden bei Turnieren in gewissen Zeitabständen immer wieder erhöht. Der Spieler, der nach dem „Big Blind" sitzt, beginnt nun das Spiel und kann setzen.
Was sich in der Beschreibung als ein recht einfaches Spielsystem darstellt, sieht in der Realität etwas an­ders aus. Poker ist nicht nur ein rationales Karten­spiel. Emotionen, Körpersprache, Gestik und Mimik spielen eine große Rolle sowie die Überzeugungs­fähigkeit, seine eigene Hand nach außen überlegen erscheinen zu lassen. Kleinste Bewegungen oder wenige Worte können ausschlaggebend dafür sein, dass der gegenüber sitzende Spieler dich besser ein­schätzen kann und deine Überlegenheit schwindet. Poker ist somit ein abwechslungsreiches, vielsei­tiges und spannendes Spiel, bei dem Glück, entge­gen vieler Meinungen, nur eine gewisse prozentuale Rolle spielt. Ob als Zuschauer zu Hause vor dem Fernseher, in privaten Runden, den zahl­reichen Onlinerooms oder bei einem der mittlerweile fast wöchentlich statt­findenden Turniere, es gibt viele Mög­lichkeiten sich mit dem Spiel vertraut zu machen. Ich jedenfalls wünsche allen Spielern schon mal eine gute Hand.
 
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